Fewo-Verband greift Politik scharf an – Soforthilfe-Programm für private Unterkünfte gefordert

Der Verband der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern greift mit einem heute (16.03.2021) versandten Schreiben die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten außergewöhnlich scharf an. Hintergrund ist die Aufhebung der Reisewarnung für eine Reihe von ausländischen Tourismuszielen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Beherbergungsverbotes im Inland. 

„Wir sind fassungslos!“ schreibt Verbandspräsident Daniel Rousta an die Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern. Er erinnert daran, dass sein Verband bereits vor rund einem Monat genau vor dieser Situation gewarnt habe.
Konkret kritisiert der Verband fünf tourismuspolitische Fehlentscheidungen:  

  1. Die Politik ignoriert die existenzbedrohliche Lage von zigtausenden Fewo- und Ferienhausvermietern in Deutschland, die bis heute keinen Cent staatliche Unterstützung angesichts der Schließung ihrer Unterkünfte erhalten haben.
  2. Die Bundesregierung bevorzugt nun auch beim Restart des Tourismus die großen Konzerne wie TUI und Lufthansa, denen Sie zuvor bereits mit Hilfsgeldern in Milliardenhöhe ausgeholfen hat.
  3. Die Politik lässt Reisebewegungen ins entfernte Ausland zu und begründet gleichzeitig Beherbergungsverbote im eigenen Land mit der angeblich „dringend notwendigen Einschränkung von Reisebewegungen“.
  4. Die Kanzlerin und die Länderchefs fördern aktiv umweltschädliche Flugreisen und Pauschaltourismus anstatt nachhaltigen Urlaub in privaten Unterkünften in Deutschland.
  5. Im Ergebnis werden Pandemie-Partys in den Clubs und Bars auf Mallorca ermöglicht, während familiäre Spaziergänge in den deutschen Naherholungszielen und Spieleabende in einer privaten Ferienwohnung verboten bleiben.

 „Es tut uns leid, aber wir haben dafür keinerlei Verständnis. Null Komma Null!“ heißt es in dem Verbandsschreiben, mit dem die Interessen von rund 200.000 privaten Ferienunterkunftsanbietern vertreten werden. 

Angesichts der Verweigerung jedweder Öffnungsperspektive für den Deutschlandtourismus fordert der Eigentümerverband ein Soforthilfe-Programm, in dessen Rahmen für jede Ferienwohnung und jedes Ferienhaus ein Einmalbetrag von 10.000 Euro bereitgestellt werden muss, um die Corona-bedingten Ausfälle zu kompensieren. 

„Wir sind die einzige Branche, die bislang systematisch von allen staatlichen Hilfen ausgeschlossen wurde. Damit muss jetzt Schluss sein!“ so Verbandschef Rousta abschließend. 

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Hintergrund 

Der Verband der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern vertritt als einziger Branchenverband originär die Interessen der rund 200.000 privaten Ferienunterkunft-Anbieter in Deutschland. Urlaub in Fewos und Ferienhäusern ist das am dynamischsten wachsende Segment des Inlandstourismus und prägt in vielen Regionen wesentlich das Angebot für Individual-Urlauber, insbesondere Familien und bewusst nachhaltig Reisende. Der direkte Beitrag zum BIP beträgt mehr als acht Mrd. Euro/Jahr, wobei praktisch die gesamte Wertschöpfungskette im Inland verbleibt.

Kontakt
Verband der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern 
Daniel Rousta (Präsident)
Mobil: 0151 / 20 44 8000 
Luisenstraße 54
10117 Berlin 
Internet: Website des Fewo-Verbandes
Mail: daniel.rousta@fewo-verband.de
Medien-Anfragen: kommunikation@fewo-verband.de

21 Antworten auf „Fewo-Verband greift Politik scharf an – Soforthilfe-Programm für private Unterkünfte gefordert“

  1. Ich enthalte mich mit einem Kommentar da ich sonst ausfallend gegenüber unserer so heissgeliebten Bundesregierung werde. DANKESCHÖN Herr Rousta.

  2. Danke….ihr schreibt mir aus dem Herzen….ich hatte letzte Woche gerade zu diesem Thema einen Telegontermin mit unserem Büro des MP von Sachsen…warum lässt man uns Teilselbständigr hängen…. Kerstin Vermieterin einer Ferienwohnung in Görlitz…11 Jahre war diese mein Haupteinkommen……und jetzt….??

    1. Hallo Kerstin,

      welche Antworten hast Du erhalten?

      Ich bin seit einger Zeit im Kontakt mit Mecklenburg, die Antworten sind bisher auch nicht zufriedenstellend.
      Mein Eindruck ist zwar, dass man insgesamt ernsthaft bemüht ist, den Torusimus wieder in Gang zu bringen. Solange aber allein die Inzidenz-Keule das alles entscheidende Argument ist, wird sich trotz Schnelltests und Luca-App wenig tun.

  3. Danke dafür. In der Hoffnung das dadurch der Totalausfall im Jahr 2020 und die ersten drei Monate des laufenden Jahres so ggf. kompensiert werden könnten, denn die monatlichen Kosten, Wasser, Strom, Versicherungen …laufen weiter. Es wäre wirklich hilfreich.

  4. Danke, war mehr als überfällig. Vor dem 1. Lockdown schnell die Diäten erhöht, vor dem 2. die Gehälter der Beamten und vor Weihnachten noch fix ein Bonus für die Bundestagsmitarbeiter und die, die es finanzierten, bekommen keinerlei Hilfe. An den Schritten zeigt sich für uns nur Ignoranz und bewusste Unterstützung der Konzerne/Lobbyismus, daher war das lange Warten und hoffen auf Hilfe unnötig, laut muss man sein, die Stellen sich bewusst taub.

  5. Vielen Dank,
    so kann es nicht mehr weitergehen!
    Die Ferienwohnung war meine Haupteinkunft, bis ich wegen Corona schließen musste. Ich warte dringend auf Unterstützung, bzw. eine Erlaubnis zur Wiedereröffnung.
    Habe mich deshalb schon an die Landesregierung gewandt, aber man hatte es nicht einmal für nötig gefunden, mir zu antworten.
    Wir im eigenen Land sind die Dummen.
    Würde man überall öffnen, würde sich alles verteilen und so sitzen sie alle eng in den Fliegern und machen ihren Urlaub geballt im Ausland.
    Ich bin so enttäuscht 😡

  6. Vielen Dank für Ihr Engagement! Ich habe eben einen Mitgliedsantrag übersandt. Es kann nur besser werden. Viele liebe Grüße an alle tapferen Mitstreiter

  7. Das ist ein sehr wichtiger Punkt!
    Die Initiative Unterstütze ich sehr, und habe bereits regionale Vertreter von der Bundesregierung angeschrieben.
    Daher bitte hier weitermachen!!!!!!
    Nach 7 Monaten ohne Einkünfte ist der wirtschaftliche Abgrund unmittelbar vorhanden

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