Die Corona-Krise, der sogenannte „Lockdown light“ in Deutschland und das damit einhergehende Beherbergungsverbot treffen die privaten genauso wie die gewerblichen Vermieter von Ferienimmobilien außerordentlich hart.
Obwohl es in ihren Unterkünften im Gegensatz zu Hotels und Pensionen keine Gemeinschaftsflächen, Restaurants oder Lobbys mit vielfältigen Kontaktgefahren gibt, über die das Virus weiterverbreitet werden kann, herrscht ein knallhartes Beherbergungsverbot, um die COVID-19-Pandemie einzuschränken.
Während aber Tourismuskonzerne und Hotels großzügig mit Steuergeld entschädigt werden, bleiben die Fewo-Vermieter auf der Strecke. Zwar wurden vollmundig Rettungspakete („Novemberhilfe“) zugesagt, aber die allermeisten Fewo-Vermieter scheitern bei der Beantragung daran, dass ihre Einnahmen aus der Ferienimmobilie nicht den Haupterwerb darstellen. Genau dies ist jedoch zwingende Voraussetzung für die Ausfallzahlungen.
„Jammern auf hohem Niveau!“ mag da manch einer denken. Aber das trifft nicht zu! Kauf, Finanzierung, Einrichtung, Unterhalt und Vermietung einer Ferienimmobilie sind eine mutige Unternehmung, die gut kalkuliert sein will. Chancen und Risiken halten sich die Waage, man steckt viel Zeit, Geld und eine Menge Arbeit hinein. Brechen da plötzlich mehrere Tausend Euro Einnahmen weg, ist das ein gravierendes Problem!
Doch während die Politik im Sommer noch für den Urlaub im eigenen Land und damit auch in den hier besonders stark vertretenen privaten Ferienunterkünften geworben hat, lässt sie jetzt diesen touristischen Wirtschaftszweig komplett im Regen stehen.
Wie kann so etwas passieren?
Ganz einfach: Die Fewo-Vermieter haben hierzulande keine wirksame Interessenvertretung. Hotels und Gastronomie sind mit dem Deutschen Reiseverband, dem Tourismusverband und dem DEHOGA lautstark und mächtig vertreten. Für sie gibt es – wenig verwunderlich – milliardenschwere Hilfspakete.
Zwar existiert ein „Deutscher Ferienhausverband e.V.“, dort sind allerdings nur Buchungsportale und Reiseveranstalter organisiert – kein einziger Eigentümer oder Vermieter!
Es gibt schlicht und einfach keinen Verband, der die Interessen der Eigentümer von Ferienimmobilien originär und mit Nachdruck vertritt.
Und dieses Defizit wird „nach Corona“ nicht verschwinden. Im Gegenteil: Die Themenpalette reicht von den höheren Zinsen bei der Finanzierung einer Ferienimmobilie über das Zweckentfremdungsverbot in vielen Städten bis hin zu Verbraucher- und Datenschutzfragen.
Fewo-Vermieter sind in vielerlei Hinsicht mit einer immer komplexeren Regulierung konfrontiert – und es gibt niemanden, der dies auf politischer Ebene und gegenüber anderen Branchen vertritt – oder umgekehrt Expertise und Vernetzungsmöglichkeiten für die deutschen Fewo-Vermieter anbietet.
Hinzu kommt: In einer Zeit nach Corona wird der Inlandstourismus und damit die Fewo-Branche einen weit höheren Stellenwert einnehmen als heute schon. Urlaub in Ferienwohnungen und Ferienhäusern ist individuell, nachhaltig, persönlich und für Familien oft die einzige Möglichkeit sich einen Urlaub überhaupt leisten zu können.
Deshalb brauchen wir diesen Verband jetzt!
Und wir werden ihn gründen. Die Satzung wird in diesen Tagen erarbeitet und in Kürze hier zur Diskussion gestellt.