Die Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern haben sich entsetzt über die heutigen Aussagen zur Reiseperspektive durch den Tourismusbeauftragten der Bundesregierung gezeigt. „Es ist jetzt viel zu früh, einen Lockdown für die Branche bis zum Sommer zu verkünden“, sagte der Präsident des Verbandes der Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern, Daniel Rousta, am Montag (11. Januar) in Berlin. „Das Chaos an den vergangenen Winterwochenenden hat gezeigt, dass sich die Bevölkerung nicht einsperren lässt“, so Rousta weiter. Vielmehr könnten sichere Unterkünfte, wie es Ferienwohnungen und Ferienhäuser sind, dazu beitragen, die Pandemie-Situation zu entspannen und den Menschen ein Minimum an Erholung und Abwechslung wenigstens im eigenen Land zu bieten. „Wir fordern dazu ein Konzept von der Bundesregierung, allen voran vom Beauftragten für den Tourismus.“
Thomas Bareiß (CDU) hatte sich angesichts der Corona-Einschränkungen am heutigen Montag in der RTL-Sendung „Frühstart“ skeptisch gezeigt, ob Urlaub in den Osterferien wieder möglich sein wird. „Ich glaube, dass Reisen etwas ist, das die nächsten zwei, drei Monate noch sehr schwer vorstellbar ist“, sagte der Tourismusbeauftragte. Mit Besserung rechne er erst im zweiten Vierteljahr, ab den Pfingstferien werde es wieder besser.
Dem widerspricht der Verband vehement. „Die aktuellen Maßnahmen sind nur richtig, wenn sie maßvoll ergriffen werden“, so Verbands-Präsident Rousta. Bareiß‘ Gedankenspiele jedoch würden den Inlandstourismus und die vielen Privatanbieter von Ferienunterkünften dauerhaft und existentiell treffen, während sich Konzerne wie die TUI oder die Lufthansa die Wartezeit bis zu einer möglichen Öffnung mit immer neuen Staatsmilliarden leisten können. Rousta erinnerte daran, dass private Anbieter von Ferienhäusern und Ferienwohnungen trotz des Beherbergungsverbots von den staatlichen Hilfen ausgeschlossen seien.
„Wir erwarten keine Durchhalteparolen von der Politik, sondern Lösungen“, sagte Rousta abschließend.
Hintergrund
Der Verband der Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern hat sich am 28. Dezember in Berlin gegründet. Er vertritt die Interessen der mehr als 60.000 privaten Vermieter in Deutschland. Bislang hatten Vermieter, die nicht gewerblich und im Haupterwerb agieren, noch keinen Anspruch auf finanzielle Unterstützung in der Coronakrise. Sie mussten allerdings bereits im vergangenen Jahr rund fünf Monate lang komplett ihre Unterkünfte schließen.
Sehr gehrte Damen und Herren,
Ferienwohnungen und Ferienhäuser könnten früher als die Hotels geöffnet werden, da wir den Gästen quasi ein 2. Zuhause anbieten und die Gäste sich somit selbst versorgen können. AHA wird genauso wie zuhause eingehalten und Lüften können die Gäste auch wie bei sich. Da wir im Gegensatz zu den Hotelbetreibern keine Hilfen bekommen, sollten wir auch früher öffnen dürfen!
Sagen wir: Ferienwohnungen und Ferienhäuser dürfen ab Inzidenzwert von 150, Hotels ab Inzidenzwert von 50 öffnen…
MfG
Simone Hoffmann
völlig korrekt Herr Rouista,
leider ist ja das Geschäft von Lobbyismus geprägt und nicht vom Fachwissen einiger, weniger. Mit Bezug auf SH kann ich nur sagen, dass hier gar nicht unterschieden wird zwischen Hotellerie und Para-Hotellerie – oft beschleicht mich das Gefühl, die Politik glaubt Fewo-Vermieter sind nur Schwarzvermieter über Airbnb. Ihre Chance damit aufzuräumen und mit Bezug auf Corona gibt es bei der klass. Fewonutzung deutlich weniger Kontaktpunkte als im Hotel oder in der Pension. Klares PLUS für die Vermietung von Einzelobjekten in Coronazeiten. Viel Erfolg.