Viel zu früh für Entscheidung über Oster-Arrest!

Die privaten Ferienunterkunftsanbieter widersprechen dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der schon jetzt einen totalen Reise-Lockdown für Ostern verkünden will. „Es ist viel zu früh, heute Aussagen über die Situation in sieben Wochen zu treffen“, sagte der Präsident des Verbandes der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern, Daniel Rousta, am Sonntag (14. Februar) in Berlin. „Herr Kretschmer hat sich festgelegt, er will schon jetzt trotz erfreulich sinkender Infektionswerte einen Oster-Arrest bei womöglich schönstem Frühlingswetter verkünden. Er überschreitet damit alle Grenzen, innerhalb derer Politik verantwortungsvoll agieren muss!“, so Rousta weiter.  

„Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder die bereits geltenden Maßnahmen greifen und die Verbreitung des Virus kann unter den von der Politik festgelegten Inzidenzwert 35 zurückgedrängt werden. Dann muss zu Ostern das Reisen innerhalb Deutschlands unter gewissen Voraussetzungen erlaubt werden. Oder aber die Lage verschlechtert sich wieder, etwa aufgrund von aggressiven Virus-Mutationen, dann hätte Herr Kretschmer leider Recht und es gibt in diesem Land weit größere Probleme als ein ausfallender Osterurlaub. Aber eben erst dann!“ sagte Rousta, dessen Verband die Interessen der rund 200.000 Anbieter von privaten Ferienunterkünften vertritt. 

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer wäre gut beraten, den Blick in seine Nachbarländer Sachsen-Anhalt und Thüringen zu richten. Die dortigen Ministerpräsidenten Reiner Haseloff und Bodo Ramelow würden beim Thema Reisen äußerst verantwortungsbewusst und differenziert argumentieren. „Wir erwarten ganz gewiss kein fahrlässiges Öffnungsversprechen – aber solche Äußerungen wie von Herrn Kretschmer sind wirtschaftlich und gesellschaftlich brandgefährlich“, so Rousta.

Der Fewo-Verband verwies auf Hygienekonzepte und die lückenlose Kontaktverfolgung, die in den Ferienwohnungen und Ferienhäusern gewährleistet werden könne. Schon die zurückliegenden Winterwochenenden hätten gezeigt, dass die Menschen nach einem Jahr im Homeoffice, oft mit Home-School, Selbstisolation und vielen Entbehrungen einfach nur raus wollen in die Natur. 

Es sei besser, dies fände bei einer vertretbaren Infektionslage legal, geordnet, nachvollziehbar und mit einer gewissen räumlichen und zeitlichen Streuung statt, als in Form von später nicht nachverfolgbaren Tagesausflügen zu dann völlig überfüllten Reiseorten und Sehenswürdigkeiten. „Ministerpräsident Kretschmers Oster-Arrest führt zwangsläufig zu tausenden Superspreader-Events auf den Waldparkplätzen und Wanderwegen der Republik. Das ist eine völlige Schnapsidee!“, erklärte der Verbandspräsident.

„Herr Kretschmer hat eine Schlagzeile in der BILD am Sonntag gewittert, da sind die Gäule mit ihm durchgegangen. Wir Fewo- und Ferienhausvermieter vertrauen dagegen weiterhin auf das Wort der Kanzlerin und zahlreicher Ministerpräsidenten, die sich an Fakten orientieren. Alles was jetzt zählt, ist das Absenken der Infektionswerte – dann sehen wir weiter“, sagte Rousta abschließend.

3 Antworten auf „Viel zu früh für Entscheidung über Oster-Arrest!“

  1. Spätestens seit dem Welt am Sonntag Artikel vom 7.2.2021 sollte es wohl jedem klar sein, dass es bei allen Entscheidungen um politische Entscheidungen geht und nicht um gesundheitliche oder gar wissenschaftliche, leider!!

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